v. l. n. r.: GAL-Ratsfrau Jutta Möllers, Doris Bals vom Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE), Nora Walters und Anna Nienerowski (Fallouts), GAL-Ratsfrau Dr. Petra Dieckmann, GAL-Ratsherr Christoph Kattentidt und Udo Schröder-Hörster (GAL, sachkundiger Bürger)

„Das Konzept der Fallscouts für neu zugewanderte Schüler*innen geht auf!“, freut sich Jutta Möllers von den GRÜNEN anlässlich eines Fachgesprächs mit Doris Bals vom Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) und den Fallscouts Anna Nienerowski und Nora Walters.
Seit Mai 2015 sind insgesamt acht Fallscouts – alles erfahrene sozialpädagogische Fachkräfte – als mobile Unterstützer*innen und Berater*innen für neu zugewanderte Kinder, Jugendliche und deren Familien im Einsatz. Das zentrale Ziel: Kinder und Jugendliche, unabhängig von ihren Sprachkenntnissen und an ihren Potentialen orientiert, zeitnah ins Regelschulsystem zu integrieren; denn das Ankommen und Sich-Orientieren im deutschen Schulsystem ist für viele neu zugewanderte Familien und ihre Kinder eine große Herausforderung. „Die Beratungs- bzw. Unterstützungsprozesse werden so gestaltet, dass die Eltern den Hut aufbehalten, in ihrer Erziehungsverantwortung ernstgenommen und gestärkt werden“, betont Doris Bals vom VSE. Dieser freie Träger der Jugendhilfe ist für die sechs Fallscouts an den weiterführenden Schulen verantwortlich, während die zwei Fallscouts für die Grundschulen beim Amt für Schule und Weiterbildung angesiedelt sind. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Familien. Es gibt für sie niedrigschwellige Zugänge wie z.B. Elterncafés in Flüchtlingseinrichtungen, in denen Raum und Zeit für Austausch und Fragen rund um Schule und Bildung ist. Das Angebot wird vonseiten der Eltern gut angenommen.
Die Aufgabenvielfalt der Fallscouts ist groß: Elternberatung und Förderung der Kommunikation mit Schule, Mediation in Konfliktsituationen im schulischen Kontext, Interkulturelle Elternarbeit,
Informationsveranstaltungen zu den TOP Themen rund um Schule, Sprechstunden an den jeweiligen Schulen und Beratung von Lehrkräften, Koordination von (Förder-)Angeboten und Weitervermittlung an entsprechende Netzwerkpartner*innen, Anbindung und Integration der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien im Sozialraum etc. Dies erfordert neben der guten Kenntnis der Hilfelandschaft und des Sozialraums ein aktives Netzwerkmanagement.
Die Fallscouts leisten eine unverzichtbare Arbeit an den Schnittstellen zwischen Schule, Jugendhilfe und Familien und schließen damit eine Lücke – davon ist Jutta Möllers überzeugt. Dies gelingt ihrer Meinung nach insbesondere deshalb, weil die Fallscouts auch in den Stadtteilen arbeiten und über sehr gute Kenntnisse und Kontakte im jeweiligen Stadtteil für die neu zugewanderten Familien verfügen. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Integration Geflüchteter“, stellt Möllers abschließend fest.