Die Kunsthalle am Hafen / Foto: Presseamt Münster / MünsterView

Die in 2017 zum fünften Mal durchgeführten Skulptur-Projekte haben Münster wieder in den Fokus der kunstinteressierten Öffentlichkeit gerückt. Die Ausstellung ist auf so große Resonanz gestoßen wie keine der Vorläufer-Ausstellungen. Zahlreiche internationale Besucher*innen haben zu einer Belebung der Stadt beigetragen. Und auch den meisten Münsteraner*innen hat die Skulpturenausstellung besser gefallen als alle vorherigen.
Weniger wahrgenommen wird in Münster, dass wir mit der Kunsthalle am Hafen eine städtische Einrichtung haben, in der nicht nur während der Skulptur-Projekte Künstler*innen von internationalem Rang präsentiert werden – so z.B. bei der jetzt erst abgelaufenen Video-Präsentationsreihe „beyond future ist past“. Mit den aus den vergangenen Skulptur-Projekten verbliebenen Arbeiten, einer vielfältigen Künstler*innen-Szene mit zahlreichen eignen Initiativen und der Kunsthochschule mit ihren Präsentationen ist Münster ein Ort, in dem aktuelle Kunst gestaltet, gelebt und diskutiert wird.
Dabei haben sich nicht nur die Kunstwerke bei den Skulptur-Projekten gewandelt: weg von klassischen Skulpturen aus Beton, Stein und Stahl und hin zu Installationen, Performances und Kunstwerken, die das Prozesshafte der Kunst betonen. Diese Diversifizierung der zeitgenössischen Kunst soll unseres Erachtens auch die städtische Kulturpolitik noch stärker als bisher in den Blick nehmen und zur Grundlage eines Konzeptes kommunaler Kunstförderung machen. Das beinhaltet auch die Vernetzung mit anderen Kunstsparten wie Theater, Tanz, Literatur und Musik.
In unserem gemeinsam mit der CDU eingebrachten Ratsantrag „Bildende Kunst noch stärker fördern“ bringen wir die Erwartung zum Ausdruck, dass sich die Kunstszene infolge der Migration wandeln wird. Entsprechende neue Akteur*innen und Konzepte möchten wir ebenso fördern wie die lokale Kunstszene. Dafür sollen neben einer sichtbareren Präsentation der Kunsthalle in der Stadt neue kreative Konzepte entwickelt werden wie die Zwischennutzung leerstehender Gebäude, wie dies während der Skulptur-Projekte schon im „Freihaus“ in der Hüfferstraße geschehen ist.