„2017 ist die Zeit reif, um das Gesundheitssystem fit für die Zukunft zu machen. Starke stehen für Schwächere ein, Gesunde für weniger Gesunde und Junge für Alte – diese Prinzipien wollen wir festigen. Gesundheit und gute Versorgung dürfen nicht vom Geldbeutel abhängen. Wir wollen ein gerecht finanziertes Gesundheitswesen, das alle einbezieht und allen die medizinische Hilfe gibt, die sie brauchen. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich nach ihren finanziellen Möglichkeiten daran beteiligen.
Auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen sich endlich wieder zu fairen Teilen an den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen beteiligen. Deshalb wollen wir so bald wie möglich die einseitig durch die Versicherten zu zahlenden Zusatzbeiträge abschaffen. Allein 2015 und 2016 haben die Versicherten durch ihre Zusatzbeiträge ca. 24,1 Milliarden Euro alleine aufgebracht.
Für eine wachsende Anzahl an Menschen stellt sich die private Krankenversicherung (PKV) zunehmend als fatale Einbahnstraße heraus. Ein Wechsel ist aufgrund der Altersrückstellung nur unter enormen finanziellen Verlusten möglich und so sehen sich viele trotz stark steigender Beiträge auf Gedeih und Verderb ohne Wechselmöglichkeit an ihr privates Krankenversicherungsunternehmen gebunden.
Die grüne Bürgerversicherung sorgt demgegenüber erstmals für echte Wahlfreiheit für alle Versicherten in Deutschland. Die privaten Krankenversicherungsunternehmen können genauso wie die gesetzlichen Krankenkassen die Bürgerversicherung anbieten. Dadurch schaffen wir Wettbewerb, vor allem um die Qualität. Die Versicherten können sich die Krankenversicherung aussuchen, deren Angebot zu ihnen passt und der sie vertrauen. Stimmen Qualität und Service nicht mehr oder ist der Beitrag zu hoch ist, können Versicherte die Kasse einfach wechseln.
Darüber hinaus ist die grüne Bürgerversicherung das einzige Zukunftsmodell, welches Innovationsoffenheit und gerechte Versorgung miteinander vereinbart.
Heute wird in der PKV vor allem der Versichertenstatus anstatt der Leistung am Patienten honoriert und Privatversicherte verlassen oftmals Überversorgt die Praxis und müssen hinterher feststellen, dass ihnen Behandlungen angedreht wurden, die für sie gar keinen Nutzen haben oder die ihnen sogar schaden können. Aufgrund fehlender Instrumente zur Begrenzung des Kostenanstiegs in der PKV treibt dies die Kosten unnötig in die Höhe.
In der grünen Bürgerversicherung soll das Volumen der Honorare, welche heute in der GKV und in der PKV ausgeschüttet werden erhalten bleiben und durch eine neue Honorarordnung so verteilt werden, dass das Geld dort ausgeschüttet wird, wo es wirklich einer guten Versorgung zugutekommt.
Das alles geht natürlich nicht in einem Rutsch. Die Schaffung einer solidarischen Krankenversicherung, zu gleichen Bedingungen für alle, wird einen gewissen Übergangszeitraum benötigen. In einem ersten Schritt gilt es die paritätische Finanzierung wiederherzustellen, damit Arbeitnehmer und Arbeitgeber den medizinischen Fortschritt endlich wieder gemeinsam stützen.
Zeitgleich müssen wir eine vernünftige Absicherung für Selbstständige schaffen. Diese Gruppe zählt eindeutig zu den Verlierern der Zweiteilung im Versicherungssystem. Egal, ob privat oder gesetzlich versichert: Die Versicherungskosten für Selbstständige sind im Vergleich zu ihrem Einkommen völlig überdimensioniert. Das gleiche Problem taucht bei vielen Rentnern auf, die einst selbstständig waren. Auch Beamtinnen und Beamte werden heute faktisch in die PKV gezwungen, weil sie in der GKV den vollen Beitrag alleine bezahlen müssen. Eine Beteiligung des Dienstherren analog zum hälftigen Arbeitgeberbeitrag in der GKV ist deshalb längst überfällig, um echte Wahlfreiheit auch für Beamtinnen und Beamte, zu schaffen.“