Nach Tschernobyl war der Supergau von Fukushima am 11. März 2011 der schwerste Reaktorunfall. Schien sich anfangs noch weltweit die Einstellung zur Kernkraft nachhaltig zu ändern, sind die katastrophalen Folgen offenbar nach vier Jahren in Vergessenheit geraten. Die EU legte vor kurzem ein Förderprogramm für neue Atomkraftwerke auf und sogar die japanische Regierung möchte trotz der großflächigen Verstrahlung in und um Fukushima wieder Atomkraftwerke ans Netz bringen.
„Deutschland hat zwar den Atomausstieg erklärt, betreibt aber weiterhin die Urananreicherungsanlage in Gronau“, kritisiert Grünen-Sprecher Thomas Möller. „Das ist an sich nicht nur widersprüchlich, sondern führt zur unbefristeten Verlängerung der Produktion von Kernbrennelementen. Ein echter Ausstieg sieht anders aus.“
Nicht weniger problematisch ist die geplante Erweiterung der Anlage um ein Lager für bis zu 60 000 Tonnen Uranoxid in diesem Jahr. „Bei einem Unfall würde das Münsterland großflächig radioaktiv verstrahlt“, so Möller weiter. „Wir Grünen halten die Kernenergie nach wie vor für eine unverantwortliche Risikotechnologie und fordern die Schließung der Anlage in Gronau. Wie viele Katastrophen müssen eigentlich noch passieren, bis wir aus unseren Fehlern lernen?“