Flüchtlinge in Deutschland
Foto: gruene.de (CC BY-NC 3.0)

„Es stimmt – in den letzten Monaten sind so viele Menschen aus Syrien, Kosovo, Serbien und weiteren Ländern nach Münster gekommen, dass die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Politik unter großem Handlungsdruck stehen – für neue Ideen im Umgang mit den steigenden Flüchtlingszahlen bleibt im politischen Tagesgeschäft keine Zeit“, stellen die Grünen Christoph Kattentidt und Brigitte Hasenjürgen fest. Neue Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen müssten gefunden werden und Wohnen in Containern, Schulen und Kasernen ist kein Tabu mehr. „Doch die frohe Botschaft ist, dass die meisten Münsteraner und Münsteranerinnen die Flüchtlinge akzeptieren – viele nutzen ihre Ressourcen und engagieren sich für ihre Nachbarn“, so die beiden Grünen.
Damit jedoch das Münsteraner Konzept zur Unterbringung und Integration von Flüchtlingen nicht auf der Strecke bleibe, sondern mittel- und langfristig weiter verfolgt werden könne, brauche es neue Strategien. „Auf die steigenden Flüchtlingszahlen darf nicht nur reagiert werden, wir müssen wieder mehr gestalten“, meinen Kattentidt und Hasenjürgen. Es müsse über neue Wohnformen, andere Engagement-Muster und kreative Quartiersentwicklungen diskutiert werden. Ein erster Schritt könne ein Workshop sein: Hier sollen Verantwortliche in Münsteraner Politik, Verwaltung und kommunalen Initiativen, aber vor allem auch positive Erfahrungen anderer Kommunen zur Sprache und engagierte Flüchtlinge selbst zu Wort kommen. Best Practice Beispiele bundesweit könnten auch in Münster Wirklichkeit werden.
Hier einige Vorschläge, die die Grünen machen:
Wohnen für Hilfe – Wohnpartnerschaften für Jung und Alt. Warum dieses seit
2005 erfolgreiche Münsteraner Projekt nicht auch gezielt für die Kommunikation zwischen Flüchtlingen und alten oder älteren Münsteraner*innen öffnen.
Grandhotel Cosmopolis – Mitten im Augsburger Domviertel findet sich dieser Ort für Flüchtlinge, Reisende und gleichzeitig für Kreativität und Kunst.
2600 qm voller Ideen und bislang eine europaweit einzigartige Idee – sie könnte auch in Münster aufgegriffen werden.
IN-TOUCH – Die Universität Bremen ermöglicht Flüchtlingen mit akademischem Hinter-grund, reguläre Veranstaltungen zu besuchen und zu studieren. Oder:
Die Alice-Salomon-Fachhochschule veranstaltet einen Teil der Seminare in der Flüchtlingsunterkunft Berlin-Hellersdorf statt. So oder anders können sich auch die zahlreichen Münsteraner Hochschulen engagieren.