„Das Hin und Her in Sachen Wiederbelebung des Stadtfestes/EuroCity-Festes muss bald ein Ende haben. Überflüssig ist der teilweise unredliche Streit um Niveau und Kommerz einer solchen Veranstaltung!“ Mit diesem Appell meldet sich die Grüne Fraktion zu Wort. Ihr Sprecher, Hery Klas, hat selbst mehr als zwanzig Jahre lang beruflich Stadtfeste ausgerichtet und sich bundesweit unzählige Open-Air-Festivals angeschaut. Klas: „ Man kann der Meinung sein, wir haben aktuell mit Blick auf die Haushaltssanierung größere Sorgen, als die Auferstehung des Stadtfestes. Genauso gut gibt es auch Argumente für eine Neuauflage!“
Sein Ratskollege Carsten Peters verdeutlicht dies: „Zum Stadtfest kommt vor allem die Region nach Münster. Dieses Angebot gehört auch zu der Funktion Münsters als Oberzentrum. Ein Volksfest für alle – kostenlos und draußen – zieht Tausende aus Münster und dem Münsterland an, nicht nur die kulturellen Eliten.“
Die GRÜNEN stellen klar: Wenn sich der Rat für ein Stadtfest entscheidet, dann muss der Name auch programmatisch gemeint sein. Dann reicht es nicht, dass die Stadt an dem Kulturprogramm und Preisniveau rummäkelt. Klas: „Wer eine solche Veranstaltung als sich selbst tragendes Unternehmen versteht, bekommt natürlich ein kommerzielles Fest. Das heißt: die Einnahmen müssen die Ausgaben plus einen angemessenen Gewinn erbringen. Die logische Konsequenz sind möglichst viele Stände. Stände werden an die vergeben, die am meisten bezahlen – nicht an lokale Dienstleister. Der Kulturetat bleibt als Kostenfaktor gedeckelt. Lokale Gruppen haben nur Auftrittschancen, wenn sie kostenlos oder billig sind!“
Zusammengefasst plädieren die GRÜNEN dafür, dass die Stadt Münster selbst als Veranstalter auftritt und somit Einfluss auf Qualität und Gestaltung nehmen kann. Das bedeutet natürlich auch, dass die Stadt für ein Stadtfest Geld in die Hand nehmen muss. Deswegen müssten die Veranstaltergemeinschaft um Marvin Lindenberg bzw. andere Bewerber nicht außen vor bleiben. Die Stadt sei gut beraten, bei Vermarktung oder Bühnenprogramm auf professionelle Dienstleister und deren Knowhow und Beziehungen zurückzugreifen. Die Stadt bliebe aber Chef der Gesamtorganisation. Damit wären auch die teuren, kaum zu refinanzierenden Sondernutzungsgebühren rechtlich korrekt hinfällig, weil die Stadt eigene Veranstaltungen natürlich befreien dürfte.  Peters bringt die Haltung der GÜNEN noch mal auf den Punkt: „Richtig oder gar nicht! Das gilt aus unserer Sicht für das Stadtfest!“