Die Kritik an der städtischen Wohnungsgesellschaft „Wohn- und Stadtbau“ (W+S), sie setze Vorzeigeobjekte um und tue nichts für normale MieterInnen, stößt bei Helga Bennink und Thomas Marczinkowski, beide für die Grünen im Aufsichtsrat der W+S, auf Unverständnis. „Hier wird ein Gegensatz konstruiert, der sich bei näherer Betrachtung in Luft auflöst. Klar ist die Umnutzung der Dreifaltigkeitskirche ein Vorzeigeobjekt. Schließlich wird eine denkmalgeschützte Kirche nach der Profanisierung einer sinnvollen Weiternutzung zugeführt: Im Kirchenschiff wurden fünf Etagen eingezogen. Über zwei Ebenen für Wohngruppen haben eine Werbeagentur und ein Architekt ihre Büros. Im Bereich der Wohngruppen finden u.a. ältere, ehemals Obdachlose eigene Räumlichkeiten. Ein wohl einmaliges Projekt, ermöglicht durch die Arbeit von Bernd Mühlbrecht und seinen Mitarbeitern wie auch der Wohn- und Stadtbau“, so die beiden Grünen.
Und es sei beileibe nicht das einzige Vorzeigeobjekt, wie zwei weitere Beispiel zeigten: Die Umnutzung der Sebastiankirche, wo jetzt Kitas Raum fänden und wo zusätzlich frei finanzierter wie auch öffentlich geförderter Wohnraum entstünde. Und der Erhalt der Grevener Straße 31, wo preiswerter Wohnraum gesichert worden sei. Bennink und Marczinkowski: „Wir würden uns mehr solcher Vorzeigeobjekte – nicht nur in Münster – wünschen!“
Die beiden Grünen weisen außerdem darauf hin, dass die Wohn- und Stadtbau kontinuierlich Jahr für Jahr sozial geförderten Wohnraum schaffe, die ehemals landeseigene LEG hier aber nicht mehr in Erscheinung trete. Marczinkowski: „Und ich kenne hier in Münster auch Wohnungsgenossenschaften, die den 1. und 2. Förderweg meiden wie der Teufel das Weihwasser.“