- Wir wollen ein kommunales Friedensbüro einrichten
- Münster soll sich um den Titel einer „Stadt des Friedens bewerben
GRÜNE wollen, dass die Stadt Münster das vielfältige Engagement der BürgerInnen für den Frieden stärkt. Wir fördern die internationalen Kontakte Münsters und die Städtepartnerschaften. Wir unterstützen neue und bewährte interkulturelle Begegnungen zwischen MünsteranerInnen mit und ohne Migrationsbiographien (interkulturelle Wochen, Friedenskulturmonat, interreligiöser Dialog). Auch die Eine-Welt-Arbeit liegt uns am Herzen.Während die offizielle Stadtpolitik die Jahrestage des Westfälischen Friedens zu Feiern und Kundgebungen mit viel Prominenz nutzt, fahren britische Soldaten von Münster nach Basra in einen völkerrechtswidrigen Krieg.Dass Münster eine lebendige kriegerische Tradition hat, zeigen bestenfalls ein Rundgang in der Promenade, Ausstellungen im Stadtmuseum und die eindrücklichen Schilderungen der Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg. Die Stadt und ihre BürgerInnen werden als Opfer militärischer Ereignisse gewürdigt – der kriegerische und militaristische Part der Stadt bleibt unbeleuchtet oder wird rein historisch abgehandelt. Straßen, Plätze und städtische Institutionen, die nach Kriegsherren und Kriegsverbrechern (bspw. Hindenburg, Admiral Scheer) benannt sind, sollen neue Namen erhalten, die dem Charakter der Friedensstadt Münster entsprechen. Die Umbenenungen sollen zuvor offen mit allen interessierten MitbürgerInnen dieser Stadt diskutiert werden. Kommunale Ideen- oder Geschichtswettbewerbe in Schulen können hilfreiche Instrumente der Namensgebung sein.Friedenspolitik darf nicht einäugig sein. Sie muss sich für friedensstiftende Aktionen dort einsetzen, wo SoldatInnen aus Münster Krieg führen oder in Auseinandersetzungen verwickelt sind und zugleich Kriegsflüchtlinge aufnehmen, Hilfe zum Wiederaufbau leisten, Verwundete und Kriegsbeschädigte heilen und zivile Verwaltungen unterstützen. Insbesondere gilt es, gesellschaftliche Aktivitäten und Initiativen zu stützen, die versuchen, Konflikte präventiv zu lösen und in diesem Sinne aktiv Friedenspolitik betreiben.Wir GRÜNEN setzen innerstädtisch, national wie international auf Gewaltprävention und Friedensförderung. Die zivilgesellschaftlichen Aktivitäten in unserer Stadt reichen von der gewaltfreien Schule, dem sozialen Frieden in den Stadtteilen, über Friedensdienste bis hin zu unterstützenden Aktivitäten, die den Menschenrechten, dem Völkerrecht und den Vereinten Nationen dienen. Die große Zahl der über hundert friedenspolitisch aktiven Gruppen hat sich bereits im „FriedensReader Münster vernetzt.Um diese Arbeit besser zu koordinieren und damit das eigene friedenspolitische Profil Münsters zu schärfen, fordern wir die Einrichtung eines städtischen Friedensbüros.Umfang und Ausstattung des Friedensbüros soll dem in der Friedensstadt Osnabrück entsprechen, ohne es zu kopieren. Das städtische „Friedensbüro Münster soll die ehrenamtlichen Aktivitäten der Vereine und Initiativen bündeln und unterstützen. Der Facharbeitskreis „Westfälischer Frieden wird mit seinem wissenschaftlichen Sachverstand in diese Arbeit eingebunden.Die Stadt Münster soll ein umfassendes Konzept im Sinne eines „Handlungsrahmens Frieden mit den Friedensgruppen erstellen. Münster soll sich um die offizielle Anerkennung als Stadt des Friedens bewerben.