Münsters Bevölkerung wächst, Wohnraum muss geschaffen werden. Aus lokaler Sicht wird betont, dass die wachsenden Bedarfe der wachsenden Stadt durch das bislang verfolgte „Zwiebelschalenmodell“ nicht mehr allein zu bewältigen sind. Die Verwaltung zieht daraus den Schluss: „Als das insgesamt am besten geeignete Entwicklungsszenario für Münster werden großflächige Stadtteilerweiterungen bewertet, da diese im Vergleich zum Bau eines neuen Stadtteils ähnliche Vorteile aufweisen, aber gleichzeitig die damit verbundenen Risiken minimieren.“
Angesichts dieser grundsätzlichen und aus unserer Sicht richtigen Wertung halten wir es für geboten, die weitere Arbeit der Planungswerkstatt auf die Fragestellungen zuzuspitzen, die sich aus der Entwicklung eines großen neuen Wohngebietes ergeben. Dabei geht es darum, möglichst große Nähe zum Stadtzentrum mit hoher Wohnqualität und urbanen Strukturen, mit guter infrastruktureller Versorgung und mit Angeboten für multimodale Mobilität und mit der Nähe zu Arbeitsplätzen zu verbinden. Das System der Grünordnung der Stadt darf nicht verletzt werden.
Ohne damit eine Wertung oder Entscheidung vorwegzunehmen, sollen einige aktuell bzw. bereits in der Vergangenheit öffentlich diskutierte Standorte für ein großes neues Wohngebiet in die Bearbeitung einbezogen werden.
Insgesamt wird es jedoch auch darum gehen, die Lasten und Chancen einer Baulandentwicklung gleichermaßen über die Stadtbezirke zu verteilen und die Wahl geeigneter Flächen in einem transparenten Verfahren herzuleiten und zu dokumentieren.
Aus den bisherigen Sitzungen der Planungswerkstatt resultiert, dass eine regionale Kooperation zur Bereitstellung von Wohnbauflächen im Münsterland sehr dabei helfen kann, die Herausforderungen des Bevölkerungszuwachses zu bewältigen: „Dabei wird der Stadtregion eine zunehmend wichtige Rolle … zukommen.“ (V/0945/2016 – Zwischenbericht). Vorschläge für Instrumente und Verfahren zur Förderung der regionalen Kooperation soll die Verwaltung deshalb möglichst bald in die Arbeit der Planungswerkstatteinspeisen.
Ratsantrag: 2017_04_26_ratsantrag-gruene-cdu_antrag-zur-planungswerkstatt-2030