Ein Haushalt für den Klimaschutz: Per Antrag haben Grüne, Koalition und weitere Fraktionen Münsters Klimabudget auf den Weg gebracht. In der Ratssitzung am Mittwoch wird dieser Vorschlag jetzt zu großen Teilen umgesetzt – Münster bekommt ein Klima-Controlling.
Dazu erklärt Leandra Praetzel, Grüne Vorsitzende des Umweltausschusses:
„Wir freuen uns über die Einführung des Kommunalen Klimaschutz-Controlling, welches wir vor zwei Jahren gemeinsam mit unseren Koalitionspartnern und IF/Linke beantragt haben. Der Weg zur Klimaneutralität muss nicht nur konsequent verfolgt, sondern der Umsetzungsstand auch nachvollziehbar geprüft werden. Mit Hilfe des vorliegenden Berichts wird nun transparent, welche Klimaschutzmaßnahmen die Stadt und ihre Töchter konkret verfolgen, wie der Umsetzungsstand ist und viel wichtiger noch, wie viel Geld dafür jeweils in den kommenden Jahren eingeplant ist. So wird ganz deutlich, an welchen Stellen wir uns deutlich mehr anstrengen müssen. Und es kann künftig politisch besser nachgesteuert und die Prioritäten auch finanziell in Richtung Klimaschutz verschoben werden – so wie es politisch mir breiter Mehrheit beschlossen wurde.
Besonders freuen wir uns, dass unter den Maßnahmen nun auch die Themen Landwirtschaft und Ernährungswende vertreten sind – Bereiche, die in der Konzeptstudie zur Klimaneutralität keine Berücksichtigung finden, da sie mit dem kommunalen BISKO-Standard zur Emissionsbilanzierung nicht erfasst werden. Dennoch leisten der Wandel hin zu einem klima- und umweltfreundliche Ernährungssystem einen immensen Beitrag zur Emissionsminderung.“
Und Maximilian Brinkmann-Brand, stellvertretender Sprecher für Klimaschutz erklärt:
„Wir Grüne kritisieren seit Jahren Klimabericht um Klimabericht – und das offensichtliche Vollzugsdefizit der Verwaltung beim Klimaschutz. Die qualitativ hochwertige fachliche Aufarbeitung der Datenbasis und die engagierte Umsetzung einzelner Projekte durch motivierte Verwaltungsmitarbeiter*innen verdienen Anerkennung. Die Einführung eines Kommunalen Klimaschutz-Controllings ist der richtige und gute nächste Schritt, brauchte aber ebenfalls den Druck des politischen Auftrags. Hätte Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) den Klimaschutz genauso prioritär und entschlossen angestoßen und umgesetzt wie er ihn vollmundig angekündigt hat, wären wir auf dem Weg zur Klimastadt um Meilen weiter. Jetzt gilt es, die Lücke zwischen richtigem Ziel der Klimaneutralität und dem durch Zaudern und Zögern gebremsten Ist-Zustand zu schließen. Damit das gelingt, brauchen wir im nächsten Jahr eine grüne Verwaltungsspitze.“