„Dass in Albachten nicht mehr so oft gehalten wird, liegt hauptsächlich an der Priorität des Fernverkehrs auf den Strecken der DB“, kommentiert Gerhard Joksch, grüner Ratsherr und Vorsitzender der grünen Fraktion im Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland (ZVM) die Veränderungen im Winterfahrplan der Linien RE 2 und RE 42. „Die für den Nahverkehr zuständigen Zweckverbände ZVM und NWL haben sich redlich bemüht, den bisherigen Halbstunden-Takt auf der Strecke von Münster nach Recklinghausen zu halten. Dies war erfolglos, da die DB AG für den Fernverkehr mit ICE und IC und Flixtrain Vorrang verlangt“, erläutert Joksch die Situation.
Für Joksch und die GRÜNEN im ZVM ist die Ausdünnung des Fahrplans für Albachten nur ein Beispiel für die einseitige Trassenvergabe der DB AG: „Im Nahverkehr fahren in Deutschland zehn Mal so viel Menschen wie im Fernverkehr, trotzdem müssen Nahverkehrszüge dem Fernverkehr immer den Vortritt lassen“, kritisiert Joksch. „Solange wir keine Nahverkehrslinien mit eigenen Gleisen haben, wie z. B. die S-Bahn in Rhein-Ruhr, muss der Nahverkehr größere Priorität bekommen“, verlangt Joksch und nennt auch gleich den Adressaten dieser Forderung. „Die Trassenbelegung ist Sache der DB AG, und die hat natürlich die Fernverkehrszüge im Auge“. Seine Forderung an die Verkehrspolitik des Bundes lautet deshalb: „Priorität für RE- und RB-Züge, damit auch in Albachten wieder alle halbe Stunde ein Zug hält.“