Die Grünen in Münster haben am vergangenen Sonntag (01.12.) den ersten Runden Tisch mit Menschen, die von Rassismus betroffen sind – darunter viele Vertreterinnen und Vertreter von Migrant*innen-Selbstorganisationen (MSO) – durchgeführt. Bei dem dreistündigen Austausch im Grünen Zentrum standen die Fragen im Mittelpunkt, wie Münster für wirklich alle Menschen eine lebenswerte Stadt sein und bleiben kann und wie es Grüne vor allem auch in den eigenen Reihen schaffen, den städtischen Anteil an Menschen mit vielfältiger Lebensgeschichte auch in Partei- und Mandatsstrukturen deutlich besser abzubilden.
Bei dem Austausch wurde deutlich, dass Menschen mit Migrationsvorgeschichte oft viel versprochen wurde, aber aus Dialogprozessen viel zu wenig konkrete und zu langsame Umsetzung folgt. Dadurch und durch fehlende eigenverantwortliche Umsetzung von migrantischen Belangen sind in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt und Selbstwirksamkeitserfahrungen verpasst worden.
Um hier nachhaltige Veränderungen zu erreichen, wurde vereinbart, konkrete Ziele mit Maßnahmen zur Umsetzung zu erarbeiten. Die nächsten Runden Tische sollen sich daher der Reflexion und Beseitigung von rassistischen Strukturen und einer veränderten, positiven Kommunikation von Migration und internationalen Lebensgeschichten sowie einem Abbau von Hürden beispielsweise in bürokratischen Prozessen widmen.
Die Grünen freuen sich auf die weitere intensive Teilnahme bei den nächsten Runden Tischen und über kontinuierlichen Dialog mit Münsteraner*innen, die in MSO oder anderen Organisationen engagiert sind, sich mit Rassismus auseinandersetzen und die sich für Kommunalpolitik interessieren, damit aus Gesprächen nachhaltige Veränderung und Verbesserung folgen kann.
Zum Hintergrund
Ende 2023 hatte der Münsteraner Grüne Kreisverband auf seiner Mitgliederversammlung ein Vielfaltsstatut verabschiedet, in dem unter anderem eine Verbesserung der Zugänglichkeit aller Parteistrukturen für Minderheiten angestrebt wird.
Im Frühjahr 2024 wurde zur Umsetzung des Vielfaltstatuts eine Kommission gebildet, die BIPoC (Black, Indigenous und People of Color), von Rassismus Betroffene sowie Menschen mit internationaler (Familien-)Geschichte nachhaltig integrieren sowie diskriminierende und hemmende Strukturen in der Partei identifizieren und sukzessive beseitigen soll. Um mit Betroffenen und nicht über sie zu sprechen, sieht der Beschluss einen halbjährlich stattfindenden Runden Tisch mit den Migrant*innen-Selbstorganisationen vor.
Die BIPoC-Kommission freut sich über Kontaktaufnahme unter .