Der OB-Kandidat der CDU hat die Entscheidungen der Rathauskoalition zum Haushalt kritisiert, dazu erklärt Albert Wenzel, finanzpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion:

„Georg Lunemann macht mit seinen Äußerungen deutlich, was seine finanzpolitischen Vorstellungen sind. Wer einen Einsparbetrag von 250 Tausend Euro kleinredet, hat den Ernst der Lage beim Haushalt offensichtlich nicht erkannt. Das zeigt auch der Blick auf sein jetziges Wirken beim LWL, dessen Umlage alle Kommunen in Westfalen erheblich belastet. Der Hebesatz für die Umlage ist in den letzten fünf Jahren um fast 20 % gestiegen. Allein im kommenden Jahr zahlt die Stadt Münster voraussichtlich über zehn Millionen Euro mehr an den Landschaftsverband als 2024. Wir haben Lunemanns Mehrausgaben finanziert, ohne die Grund- oder Gewerbesteuern in Münster zu erhöhen. Das geht nur mit sorgfältiger Konsolidierung, zu der alle Bereiche ihren Beitrag leisten. Und vielleicht sollte ein Landesdirektor, der Jahr für Jahr den Umlage-Hebesatz erhöht, sich mit Kritik an seinen Mitgliedskommunen zurückhalten.“

Hintergrund:

Die Ausgaben der Stadt Münster für den LWL steigen seit Jahren kontinuierlich. Waren es 2020 noch 87.9 Millionen Euro, so muss Münster 2025 bereits 132,5 Millionen Euro überweisen – ein sattes Plus von 44,6 Millionen Euro. Der LWL-Hebesatz wurde seit 2020 jährlich angehoben, von damals 15,15% auf 18,45% im Jahr 2026. Lunemann war vor seiner Zeit als Landesdirektor bereits als LWL-Kämmerer für die Finanzen verantwortlich.