„Die vierspurige Ausbau der B51 von Münster nach Telgte und der dreispurige Ausbau an Warendorf vorbei wird von den Bürgerinnen und Bürgern mit großer Mehrheit abgelehnt.“ Dieses Fazit zogen die Vorstände und Fraktionen der GRÜNEN aus Münster, Telgte, Ostbevern nach der Informationsveranstaltung zur B51 in am Mittwochabend in Telgte. Das gelte ebenso für die Veranstaltungen in Münster-Handorf und in Warendorf.
Vor allem das von Straßen.NRW zur Begründung in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten, nachdem der Verkehr auf der Strecke bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent steigen soll, wurde von vielen Bürger*innen stark in Zweifel gezogen. „Münster ist in den letzten zehn Jahren um 30.000 Einwohner*innen gewachsen. Im gleichen Zeitraum ging der KFZ-Verkehr zwischen Telgte und Münster um 13 Prozent zurück. Wenn nun eine Steigerung um 30 Prozent mit dem weiteren Wachstum Münsters begründet werden soll, dann ist das an den Haaren herbeigezogen.“ analysierte Marian Husmann, Sprecher der GRÜNEN in Telgte. Vielmehr sei zu vermuten, dass die Bürger*innen in ihrem Verkehrsverhalten bereits mehr auf Alternativen zum Auto setzen würden. Anders sei der Rückgang kaum zu erklären.
Klimaschutz und Erhaltung von Flächen für die Landwirtschaft seien als vorrangige Gründe gegen einen unnötigen Ausbau genannt worden. „Die Menschen wollen eine möglichst klimaschonende Mobilität, das war am Applaus deutlich zu erkennen“, bewertete Ursula Mindermann von der Kreistagsfraktion der GRÜNEN aus dem Kreis Warendorf die Veranstaltung. Weiter sei deutlich geworden, dass der hohe Flächenverbrauch sehr zu Lasten der Landwirtschaft gehe.
„Nun muss die kommunale Politik den Bürger*innen auch ein gutes Angebot machen. Der Wille vieler Menschen zu weniger Autofahrten ist da. Mehr Schnellbusse, mehr Bahnverbindungen, eine Münsterland-S-Bahn, Velorouten – der klimafreundliche Umweltverbund muss nun ausgebaut werden“ forderte Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN aus Münster. In Münster sei schon längst klar, dass die Innenstadt die von Straßen.NRW prognostizierte Verkehrszunahme nicht verkraften könne. „Die Kaufleute und der Rat wollen hier eine andere Lösung“, so Peters.