Mit einer Eingabe haben wir GRÜNEN uns gegen den geplanten Neubau der Tank- und Rastanlage in Roxel im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens gewendet. Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) hat sich für die schlechteste Variante aus Sicht der Wohnbevölkerung entschieden, stellt Ratsherr Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher unser Fraktion, fest. Es werde ein Maximum an Lärm- und Schadstoffemissionen in unmittelbarer Wohnortnähe erzeugt. Peters fordert: „Die Planungen müssen eingestellt und dürfen nicht weiterverfolgt werden.“
Landschaftsschutzgebiet wird vernichtet
Allein in Münster-Roxel wird eine Fläche von ca. zehn Hektar (entspricht etwa 15 Fußballplätzen) des seit 1971 ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes (LSG) Altenroxel Heide vernichtet. Dieses LSG verbindet die Altenroxeler Heide über Schloss Hohenfeld, das Aaseetal bis zum Aasee, bis in die Innenstadt. Folgen dieser geplanten Landschaftsvernichtung sind u.a. neue Hitzeinseln, Verlust von landwirtschaftlich wertvoller Fläche, Vernichtung einer der letzten Freiflächen und Naherholungsgebiete in Roxel. Das LSG wurde der Roxeler Bevölkerung als Ausgleich für die Zerschneidung des Stadtteils durch die A1 eingerichtet und darf laut Gutachten für eine Südumgehung, wegen der einmaligen und typischen Landschaft für das Münsterland, nicht zerstört werden. Die Vereinbarungen und Zusagen – auch wenn sie fast 50 Jahre alt sind – müssen auch weiterhin Gültigkeit haben.
Frischluftschneise wichtig für das lokale Klima
Zerstört würde durch die LKW-Anlage zudem eine Frischluftschneise, die dringend benötigte Kaltluft in die Innenstadt bringt. Die Auswirkungen auf das lokale Klima wären sofort spürbar und in Zeiten von Erderwärmung und Klimawandel unverantwortlich.
Zudem muss das politische und wirtschaftliche Bestreben grundsätzlich dahin gehen, mehr Güter über die Schiene (Bahn) und das Wasser (Kanäle) zu transportieren. Der intensive Transport von Gütern über die Straße ist in hohem Maße mit CO2-Ausstoß verbunden. Diesen zu reduzieren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Lärmbelästigung unzumutbar
Hinsichtlich der schalltechnischen Untersuchung vom März 2019 ist festzuhalten, dass sich Pegelerhöhungen an rund 100 Gebäuden ergäben (65 Gebäude West, 35 Gebäude Ost). Im Westen wären insbesondere die Straßen Nottulner Landweg, Schweriner Straße, Stargader Straße betroffen. Auf der Ostseite sind es die Straßen Alte Landstraße, Richters Mühle und Woestenkamp. Es käme zu Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte; diese können nicht eingehalten werden. Für die Anwohner*innen sind diese Belastungen unzumutbar und gesundheitsgefährdend. Die Gesundheitsbelastungen von Mensch und Tier durch Lärm- und Schadstoffemissionen ist seit langem wissenschaftlich aufgearbeitet.
Hinzu kommen die auf dem LKW-Parkplatz vorgesehenen Fahrzeugbewegungen: Wenn 1.307 LKW in 24 Stunden realistisch sind, würden allein auf der Anlage jeden Tag über 1.000 Kilometer gefahren – die Anfahrt in Richtung Meckelbach und den Rückweg auf die A1 vorausgesetzt. Das wären rund 365.000 Kilometer im Jahr.