Stephan Orth, Kreisvorstandssprecher der GRÜNEN Münster zum Brief des Oberbürgermeisters: „Endlich! Das Engagement der vielen Initiativen und Parteien zahlt sich aus. Leider – und das gehört auch zur Wahrheit – dauerte dieser Schritt sehr lange. Die Situation auf dem Mittelmeer ist nicht erst seit gestern eine humanitäre Bankrotterklärung. Als GRÜNE haben wir das Anliegen Münster zu einem ‚sicheren Hafen‘ zu machen von Anfang an mit unseren Möglichkeiten unterstützt. Dafür haben wir in etlichen Gesprächen mit Initiativen wie der ‚Seebrücke‘ oder ‚Stadt der Zuflucht‘ nach Lösungen gesucht. Wir GRÜNEN stehen an der Seite dieser Initiativen! Das Ganze darf jetzt kein einmaliger Akt sein.“

In den vergangenen Monaten wurden im Rat der Stadt Münster auch auf Initiative der GRÜNEN schrittweise verschiedene Anträge gestellt. In diesen Anträgen wird unter anderem zu einer humanitären europäischen Asylpolitik aufgerufen und die Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten aus Seenot gefordert. Auch sollen zusätzliche Geflüchtete in Ausbildungsverhältnissen unterstützt und neue Stellen zur Integration geschaffen werden. Es wird u.a. erörtert, dass Münster ein sicherer Zufluchtsort für besonders schutzbedürftige Geflüchtete sein soll und darüber hinaus auch im übertragenen Sinne zum „sicheren Hafen“ erklärt wird.

Orth weiter: „Diese Schritte, aber vor allem der Brief an die Kanzlerin, sind ein großer Erfolg für die Stadt. Er zeigt, dass Münster entgegen mancher Behauptungen sehr wohl ein ‚sicherer Hafen‘ sein kann. Ich verstehe die Kritik und den Wunsch vieler Engagierter nach einer klareren Sprache der Rathauskoalition. Plakate wie ‚GRÜNE BEWEGT EUCH‘, sind da aber nicht hilfreich – denn wir haben uns von Anfang an bewegt. Jedes Bündnis kann nur durch Kompromisse funktionieren – das wissen die Initiativen auch. Uns ist wichtig, dass die Ergebnisse stimmen. Deshalb sei sehr deutlich gesagt: Wir GRÜNE interpretieren die Antragslage der schwarz-grünen Anträge genauso, wie jetzt erstmals mit der zusätzlichen Aufnahme von Geflüchteten aus der Seenotrettung umgesetzt. Wir haben – anders als beispielsweise die CDU – den Dialog immer aktiv gesucht, weil wir die Arbeit und die Anregungen aus der Zivilgesellschaft absolut richtig und wichtig finden! Das haben wir in Gesprächen, aber auch im Januar mit einem gemeinsamen Schreiben der Seebrücke, der SPD und der LINKEN an den Oberbürgermeister, immer betont und dafür werden wir uns als GRÜNE auch weiterhin einsetzen. Abschließend kann man nur hoffen, dass dieser Schritt keine willkürliche strategische Eintagsfliege ist, sondern eine städtische Richtungsentscheidung für die Zukunft!“


Der Oberbürgermeister der Stadt Münster erklärt stellvertretend für die Stadt Münster die Bereitschaft unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an Bord der Sea-Watch 3 aufzunehmen. Dazu schickte dieser am Freitag einen Brief an die Bundeskanzlerin. Die GRÜNEN begrüßen diesen Sinneswandel.