Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) definiert Inklusion als ein Menschenrecht: Alle Menschen sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Zehn Jahre sind nun seit Inkrafttreten der UN-BRK in Deutschland vergangen, einige Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen sind auf den Weg gebracht worden, einiges liegt aber noch im Argen. Anlass genug für uns GRÜNEN dieses Thema zum Schwerpunkt unserer letzten Fraktionssitzung zu machen. „Mit dem 2013 aufgelegten Aktionsplan ‘Münster auf dem Weg zur inklusiven Stadt’ gehörte Münster zu den ersten Städten in Deutschland, die einen kommunalen Plan zur Umsetzung der UN-BRK aufgelegt haben. Grundlage hierzu war ein Antrag der GRÜNEN Fraktion, die damals die Initiative hierzu ergriffen hatte“, so der gesundheits- und pflegepolitische Sprecher Harald Wölter rückblickend.
Zur Fraktionssitzung eingeladen war Doris Rüter, die Behindertenbeauftragte der Stadt Münster. Frau Rüther stellte die positive Entwicklung der letzten Jahre in Münster dar, wies aber auch auf die noch vorhandenen Defizite und auf die konkreten Bedarfe in der Stadt hin: Hierzu gehören barrierefreie Wohnungen, die Ausweitung des Betreuten Wohnens, der Ausbau eines inklusiven Arbeitsmarktes sowie die Förderung der Bildung und Informationen in Leichter Sprache.
Dass Münster trotz der positiven Entwicklung in den letzten Jahren im Alltagsleben immer noch nicht ganz barrierefrei ist, fällt beim Thema Mobilität besonders auf. Als Beispiel führte Frau Rüter die Situation auf den Gehwegen an, wo Rollstuhlfahrer*innen durch zugeparkte Autos aber zuweilen auch durch Fahrräder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Sie war sich dennoch sicher, dass eine gute und komfortable Lösung durch das Einbeziehen aller Akteur*innen in Zukunft in vielen Lebensbereichen gefunden werden kann. Erwähnung finden sollte auch, dass es seit letztem Jahr mit der neu eingerichteten „Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB)“ in Münster eine Beratungsstelle gibt, bei der Menschen mit Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen beraten werden (Peer Counseling).
„Es bleiben noch viele Aufgaben, die wir angehen müssen hin zur inklusiven Stadt. Dabei bleibt die Schaffung von geeignetem Wohnraum für Menschen mit Behinderung eine der großen Aufgaben der kommenden Jahre, die wir weiter umsetzen und mit den Menschen gemeinsam gestalten wollen“, erklären die GRÜNEN Ratsmitglieder Sylvia Rietenberg, Harald Wölter und Otto Reiners abschließend.