Das Vorkommen von multiresistenten Keimen in Oberflächengewässern und kommunalen Abwässern erregt seit einigen Jahren verstärkte Aufmerksamkeit. „Wir wollen Klarheit für die Gesundheit der Bürger*innen und erwarten, dass die Stadt Gewässerproben entnimmt und untersucht““, so GAL-Ratsherr Carsten Peters. Die BV-Fraktion der GRÜNEN in der Bezirksvertretung Hiltrup hatte dies bereits für die dortigen Gewässer beantragt. Konkret wollen die GRÜNEN Wasserproben aus dem Emmerbach, dem Hiltruper See, dem Kanal, dem Kannenbach und Krankenhausabwässer untersuchen
lassen.
„“Jenseits formal unterschiedlicher Zuständigkeiten sollte die Stadt ein vordringliches Interesse an der Frage haben, ob es ein Vorkommen multiresistenter Keime im Kanal gibt und wie der Gesundheitsschutz der Bevölkerung gesichert werden kann““, betont Robin Korte, der als sachkundiger Bürger für die GRÜNEN im Umweltausschuss tätig ist und auf die Sitzung des Gremiums am Dienstag verweist. „“Wenn die zuständige Kanalverwaltung des Bundes nicht tätig wird, muss eben die Stadt die Untersuchungen
durchführen.““
Zum Hintergrund:
Mit Anfrage vom 15.02.2018 der grünen Fraktion in der BV Hiltrup wurde die Verwaltung zum Thema multiresistente Keime um Auskunft erbeten. Mit Antwort vom 11.03.2018 teilte die Stadt Münster mit, dass „bei der Stadtverwaltung keine Ergebnisse über Messungen in Oberflächen- oder Grundwasser in
Münster“ vorlägen. Zudem gebe es in NRW bislang keine systematischen Untersuchungsergebnisse zum Vorkommen von multiresistenten Keimen in Gewässern. Stattdessen wird auf noch laufende Forschungsprojekte verwiesen. Zudem wird auf die Ratsvorlage V/0923/2017 verwiesen, in deren Zusammenhang das Tiefbauamt Messungen zur Existenz multiresistenter Keime in den Abläufen
Münsteraner Kläranlagen vorbereitet. Der derzeitige Stand und auch die vom Tiefbauamt in Vorbereitung befindlichen Abwassermessungen sind aus Sicht der Grünen nicht ausreichend, um einen ganzheitlichen Überblick über die Problematik zu erlangen. Insbesondere wird bislang die Belastung von Oberflächengewässern nicht untersucht. Da laut Antwort der Stadtverwaltung vom 11.03.2018 hinsichtlich der Belastung von Oberflächengewässern weder Messergebnisse vorlägen noch Messungen in Vorbereitung seien, wollen wir diesen Zustand zum Schutze der Bevölkerung und zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Gesundheitsversorgung zu beseitigen.