Das Coesfelder Modell für ein Hebammenzentrum am Krankenhaus war Vorbild für eine Forderung zur Sicherung der wohnortnahen Geburtshilfe im Landtagsprogramm der Grünen, das am Wochenende in Oberhausen beraten wird. Im ihrem Landtags-Wahlprogramm, das die Grünen am kommenden Wochenende verabschieden, heißt es: „Wir wollen, dass Frauen die Wahl haben, wie und wo sie entbinden und dass diejenigen, die ihnen zur Seite stehen, nicht aus wirtschaftlichen Gründen ihren Beruf aufgeben. Wir wollen Anreize schaffen, um Modelle einer eigenverantwortlichen von Hebammen geleiteten Geburtshilfe in enger räumlicher Nähe und Zusammenarbeit mit der stationären Geburtshilfe, der Schwangerschaftsbegleitung und der Nachsorge sowie der verbesserten Notfallhilfe zu unterstützen. Diese sollen besonders im ländlichen Raum zum Tragen kommen.“ (aus: 5 WP-04 NRW- Land der sozialen Gerechtigkeit und des Zusammenhalts: Hebammen stärken – für Eltern und Kinder)
„Bisher hat der Bund es versäumt, eine tragfähige Versorgung auch im ländlichen Raum sicher zu stellen, da die Geburtenraten regional stark unterschiedlich sind“, stellt Maria Klein-Schmeink, MdB, klar. „Eltern brauchen Unterstützung rund um die Geburt auch außerhalb eines Krankenhausaufenthaltes. Das muss überall, auch im ländlichen Raum gewährleistet sein. Das Problem sind nicht nur steigende Haftpflichtkosten für die Hebamme, die Hausgeburten begleiten, sondern insgesamt sind alle Leistungen rund um die Geburt finanziell schlecht abgesichert, sodass eine ausreichende Versorgung nicht mehr sicher gestellt ist. Hier muss im Bund endlich bundesweit eine Regelung auf den Tisch, die regionale Lösungen ermöglicht und auch finanziert. Modellhaft kann das Land einiges anschieben. Diese Möglichkeiten wollen wir nutzen.“ Mareike Raack, Landtagskandidatin der GRÜNEN aus Coesfeld, wird diesen Antrag bei der Verabschiedung des Wahlprogramms nach Kräften unterstützen: „Ich freue mich, dass in Coesfeld eine Lösung erarbeitet wurde, die es möglich macht, dass Hebammen und stationäre Geburtshilfe eng zusammenarbeiten“. Die junge Kreistagsabgeordnet ist zudem sehr erfreut, dass gute Ideen aus dem Münsterland Einzug in das Grüne Landes- und Bundesprogramm gefunden haben.